Aus unseren Vereinen
Fast täglich erreichen die Redaktion des Hessischen Chorspiegels Berichte von Chören und Sängerkreisen. Und gerne würden wir diese Berichte auch alle im Hessischen Chorspiegel veröffentlichen. Leider reicht der Platz im Heft dafür bei Weitem nicht aus. Und deshalb bieten wir auf der Website des Hessischen Sängerbundes die Rubrik "Aus unseren Vereinen" an.
Veröffentlicht werden Berichte über alles, was den Chören und Sängerkreisen wichtig ist - von der Jahreshauptversammlung bis zur Jubilarehrung, von der Chorreise bis zum Sommerfest.
Berichte über besonders spannende, nachahmenswerte und vorbildliche Aktivitäten der Chöre und Sängerkreise werden selbstverständlich auch weiterhin in der gedruckten Fassung des Hessischen Chorspiegels erscheinen.
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Sämtliche Beiträge, Fotos und Texte auf dieser Seite wurden dem Hessischen Sängerbund e.V. direkt von den Chören, Sängerkreisen und deren Verantwortlichen zum Zweck der Veröffentlichung zugeschickt. Das Urheber- und Vervielfältigungsrecht liegt ausschließlich bei den Einsendern. Die Verantwortung für den Inhalt liegt ebenfalls bei den Vereinen.
Romantik trifft Moderne
Am Anfang der Konzertidee stand der Wunsch Johannes Brahms Vier Gesänge für Frauenchor, zwei Hörner und Harfe op. 17 aufführen zu wollen. Da sich das Ensemble Reine Frauensache nun aber der klangvollen zeitgenössischen Chormusik verschrieben hat, wurde die Kombination Programm. Die korrespondierende Komposition The Silent Landscape stammt von der schwedischen Musikerin Linda Alexandersson und benutzt wie Brahms die Harfe als Begleitinstrument. Textgrundlage sind Briefe und Logbucheinträge der Mannschaft einer britischen Forschungsreise der Challenger-Expedition (1872–1876). Sie brachte wichtige Aufschlüsse über die geologische und zoologische Beschaffenheit des Ozeanbodens. Sie war die erste globale Seeexpedition, die nur zu einem reinen Forschungszweck konzipiert worden war und gilt als Grundstein für die moderne Ozeanologie.
Gustav Jenner war der einzige Schüler von Johannes Brahms. Sein Schaffen ist leider ein wenig in Vergessenheit geraten, obwohl sie von außerordentlicher Qualität sind. Seine Drei Eichendorff-Gesänge, sowie drei Einzelwerke für Frauenchor sind hochromantische Naturimpressionen. Kontrastierend zu Jenners romantischer Harmonik tritt Veljo Tormis Sügismaastikud – Herbstlandschaften von 1964 mit seinem schrofferen bisweilen holzschnittartigen Tonfall. Mit seinen Vertonungen aus dem finnisch-estnisch-ugrischen Sprachraum trug Tormis viel zur Erhaltung der Vokalkultur in Estland besonders während der Sowjetära bei. Die Vertonung Reiselied über einen Text von Hermann Hesse des saarländischen Komponisten Alwin M. Schronen ist dem Ensemble Reine Frauensache gewidmet und steht am Anfang der Reise durch verschiedenen (Klang)Landschaften und bildet mit Meeresleuchten von Jenner den Rahmen des Konzertprogrammes. Unterbrochen wird es von dem Nocturne Nr. 2 für Horn und Harfe des französischen Romantikers Frédéric Duvernoy.
Text: Jochen Stankewitz
MGV Germania Lorsch ist bester Sängerfänger des Jahres 2023
Der Sieger ist: Männergesangverein Germania Lorsch! Der Verein hat die Zahl seiner Aktiven im Jahr 2023 um fast ein Drittel gesteigert. Damit belegte er den ersten Platz bei der „Aktion Sängerfänger“ des Sängerkreises Bergstraße. Zweiter wurde der Liederkranz Hofheim, Dritter der Popchor des Gesangvereins Sängerlust Lautern.
Sängerkreis-Vorsitzender Heinz Ritsert besuchte die drei Vereine kürzlich in ihren Singstunden und überreichte die von seinem Verbandausgelobten Prämien: 500 Euro für den ersten, 300 Euro für den zweiten und 200 Euro für den dritten Platz.
Die Werbungsaktion trug dazu bei, einen Trend zu stoppen: „Trotz der Auflösung einiger Chöre weist die Statistik 2023 wieder einmal ein kleines Plus aus“, sagte Ritsert. Insgesamt singen etwa zweitausend Menschen in den Chören des Sängerkreises.
„The Armed Man“ begeistert ein großes Publikum in Gießen und Wetzlar
Beseelt, berührt, ergriffen, erschüttert und einfach überwältigt – das waren nur einige der emotionalen Reaktionen, die nach den Aufführungen von „The Armed Man. A Mass for Peace“ von Karl Jenkins zu hören waren. Mehr als 1000 Menschen erlebten die beiden Konzerte des Gesangvereins Harmonie Daubringen, des Chors Cantiamo Staufenberg und des Jungen Sinfonieorchesters Wetzlar am 2. März in der Bonifatiuskirche Gießen und am 3. März im Wetzlarer Dom.
Über 300 wären noch gern dabei gewesen, mussten aber wegen Überfüllung der beiden Gotteshäuser abgewiesen werden. Dieses ungeheure Interesse hätten die Verantwortlichen nicht erwartet. Es bestätigte sie aber in der Auswahl des Werks für ihr erstes gemeinsames Projekt: Angesichts des andauernden Kriegs in der Ukraine hatten sie sich für eine Messe gegen den Krieg von einem zeitgenössischen Komponisten entschieden. In Jenkins‘ Musik finden sowohl die Schrecken des Krieges als auch die Sehnsucht und der inständige Wunsch nach Frieden in großartiger Musik ihren vielfältigen Ausdruck, von wuchtig bis zart, von mittelalterlichem Kriegsgeschrei mit Pauken und Trompeten über den Friedensruf eines Muezzins bis zum zarten Benedictus.
Dies Klänge riefen bei nicht wenigen Besucherinnen und Besuchern die Eindrücke aus der Ukraine und Gaza hervor, die uns die aktuellen Nachrichten täglich ins Haus bringen. Ältere dachten vielleicht auch ans eigene Kriegserleben. Tränen waren da manchmal ganz nah.
Und wie es gekracht hat!
Chorus Line begeistert das Publikum mit „Kracher in (T)Akten"
Vorhang auf für das neue Musical von Chorus Line. Die Chorgemeinschaft Groß-Zimmern präsentierte am Freitag und Samstag (1. und 2. März) mit Chorus Line in der nahezu voll besetzten Zimmner Mehrzweckhalle ihr neuntes Musical „Kracher in (T)Akten“ auf der Bühne.
Nach einer pandemiebedingten Zwangspause, in der keine Veranstaltung solcher Art stattfinden konnte, wurde es endlich wieder zu einem herausragend unterhaltsamen Abend, an dem Chorus Line sein musikalisches, kreatives Leistungsvermögen unter Beweis stellen und mit dem selbstgeschriebenen Musical mit Musik, Gesang und Schauspiel zu unterschiedlichen Geschichten die Zuschauer begeistern konnte. Es war zu spüren, dass Chor und Publikum diese Art musikalischer Darbietung vermisst hatten.
„Cantabile Limburg“ verabschiedet sich mit großem Konzert im Dom
Aufhören, wenn es am schönsten ist
Mit einem großen Abschiedskonzert im Limburger Dom am 2. März um 19 Uhr verabschiedet sich der Männerkammerchor „Cantabile Limburg“ nach 44 Jahren aus der heimischen Chorlandschaft. Zu diesem Konzert sind auch zahlreiche Ehemalige eingeladen, sich ein letztes Mal einzureihen, um ihre Stimme in ihrem ehemaligen Ensemble erklingen zu lassen.
So wird aus dem Kammerchor, der zuletzt meist mit 18 Sängern auf den Bühnen stand, am 2. März ein mehr als 30 Sänger umfassender Klangkörper, der den Limburger St. Georgs-Dom mit Gesang erfüllen wird. Es dürfte ein besonderer und denkwürdiger Abschied werden, war doch „Cantabile Limburg“ ein Garant für herausragende Konzerterlebnisse, auch mit internationalen Gästen, und hat Freunde der Chormusik in der Stadt Limburg und der Region mit Formaten wie der Limburger Chornacht, der „Schubertiade“ oder auch dem Projekt „Wein und Musik“ außergewöhnliche Genüsse bereitet. Es ist wohl nicht übertrieben, dass „Cantabile Limburg“ einen wichtigen Anteil an der kulturellen Identität im heimischen Raum hat.
Begeisterndes Gemeinschaftsprojekt des ChorPusdelicti Rohrbach
Zwei Konzerte am Wochenende des Ewigkeitssonntags berühren Chöre und Gäste gleichermaßen
„De Profundis Lux Aeterna“ (Aus der Tiefe - Ewiges Licht) war das Motto eines Projekts, das Ende November im vorderen Odenwald seinen krönenden Abschluss fand. Hierzu hatten sich der weltliche ChorPusdelicti, der zum Gesangverein Eintracht 1880 Rohrbach e.V. gehört, der Kirchenchor Fischbachtal Niedernhausen und Projektsängerinnen und –sänger zusammengefunden.
Vergänglichkeit des Lebens und von menschlichen Beziehungen und die Frage: „Was kommt danach“ waren der rote Faden der Musikauswahl. Seit März 2023 probten die Chöre unter der Leitung von Jan Fischer zunächst getrennt, später gemeinsam, und bei einem Probenwochenende für ihr anspruchsvolles Vorhaben. Im Mittelpunkt der Konzerte stand das Requiem in c-moll von Michael Haydn mit Chor, Orchester und Solisten. Die rund 60 Chorsängerinnen und –sänger widmeten sich aber auch dem „Abendlied von Rheinberger“, „Underneath the stars“ von Kate Rusby und - getrennt in Männer- und Frauenchor - je einem gregorianischen und einem mittelalterlichen Stück. Weitere Lieder wurden in kleineren Ensembles einstudiert, so z.B. das achtstimmige „Lay a garland“ von R. Pearsall. Teils a capella, teils begleitet von Streichern, Bläsern und einer Truhenorgel fanden schließlich die Konzerte statt. Die Chorstücke wurden auf wunderbare Weise ergänzt von einem Streicherstück („The larc ascending“) und zwei Duetten. Den passenden Abschluss bildete wieder der große Chor mit der hochaktuellen Bitte „Verleih uns Frieden“ (Mendelssohn).
Neue Musik für Amateurchor
Pressemitteilung des Deutschen Musikrates:
Cantamus Gießen erhält die EZM-Amateurförderung 2023
Der Amateurchor Cantamus Gießen wurde für die Edition Zeitgenössische Musik (EZM)-Amateurförderung des Podium Gegenwart, einem Projekt des Deutschen Musikrates, ausgewählt. Als Preis erhält der Chor eine eigens auf ihn zugeschnittene Komposition von Oxana Omelchuk, die 2024 im Rahmen des 15-jährigen Chorjubiläums aufgeführt werden soll.
Grundlegend für das Förderprogramm ist die enge Zusammenarbeit von Musiker:innen und Komponist:innen bei der Entwicklung und Erarbeitung der neuen Werke. So erhielt der von einer Fachjury ausgewählte Chor Cantamus Gießen die Gelegenheit, sich eine Komponist:in der CD-Reihe Edition Zeitgenössische Musik auszusuchen und entschied sich für Oxana Omelchuk. Für das Jubiläumskonzerts des Chores 2024 soll ein Programm entstehen, das Repertoire-Stücke mit neuen Werken verbindet.
BU: Gruppenbild von Cantamus Gießen im Rinn & Closs Carré Heuchelheim
Chorleiterin Elisabeth Tzschentke erklärt nach dem ersten Onlinetreffen mit der Komponistin: „Wir - Cantamus Gießen - freuen uns sehr über diese einmalige Gelegenheit, unser Konzert mit einer eigens für uns angefertigten Neukomposition bereichern zu können. Wir sind besonders gespannt auf die enge Zusammenarbeit mit der Komponistin Oxana Omelchuk. Ich bin mir sicher, dass wir von dem gemeinsamen Prozess sehr profitieren werden.”
Jahreshauptversammlung des Sängerkreis Bergstraße
Im Bürgerhaus Kronepark trafen sich Anfang Januar etwa 50 Delegierte und Mitglieder aus 27 der 41 im Sängerkreis Bergstraße (SKB) vertretenen Vereine zur Jahreshauptversammlung. Neben den Rechenschaftsberichten des Vorstandes standen unter anderem Ehrungen auf der Tagesordnung. Vorstandswahlen gibt es erst wieder 2025.
Geehrt wurden drei Vereinsvorstände: Karl-Heinz Haus ist seit zehn Jahren Vorsitzender des Gesangvereins Liederkranz 1907 Bobstadt. Im selben Verein ist Richard Weidenauer seit 25 Jahren Schriftführer. Er war wegen Erkrankung entschuldigt, Haus nahm auch seine Urkunde entgegen. Norbert Böhm, der Vorsitzende des Männergesangvereins Eintracht Gronau 1901, steht sogar schon drei Jahrzehnte an der Spitze seines Vereins. Er erhielt aus der Hand des Kreisvorsitzenden Heinz Ritsert die Kreismedaille in Silber für Verdienste um den Chorgesang.
Ritsert wies die Vereine darauf hin, dass sie bis Ende Januar die Zahl ihrer Mitglieder auf der Chor-Plattform OVERSO aktualisieren müssen. Das hat in diesem Jahr besondere Bedeutung, weil der Chor mit dem meisten Zuwachs eine Prämie erhält. Der Kreisvorstand wird die Daten in seiner nächsten Sitzung im März auswerten und den Sieger ermitteln.